THE HINNERKS:ja

ELVIS HINNERKS – ges
FIDI HINNERKS – git
JAN HINNERKS – b, ges
KEULE BORGLÄNDER – tenor
KARL-HEINZ KATTENTIDT - alt
KLAAS HINNERKS – org, flute
TEX SZECHNOKOWSKI – dr
JAMES HINNERKS – management
BOBO FRERICHS – roadie

elTHE HINNERKS sind eins dieser unbeschriebenen blätter im rock´n roll. sie waren langezeit (in der goldenen zeit vor disco und DJs, als man noch zu echter musik tanzen mußte) die ungekrönten kinks im platten-land zwischen südmoslesfehn, blödmannssiel und jaderkreuzmoor. unerreicht sind die dauerbrenner dieser rustikalen rocker wie „klei mie an´n mors, du schmachlapp“, „watt den eenen sien aal, iss den annern sien spiegelei“ und natürlich „kom van dat dak af“.

hätten sie jemals platten gemacht, diese wären neben denen der BEATLES gelandet, auf platz 1b. ob kasatchock, ententanz oder discofox, THE HINNERKS waren immer die absolute macht, jede magd wollte mal mit einem von ihnen auf den heuboden, oder hinterfidi die jauchekuhle (so mancher knecht auch) ... nicht zuletzt der überhumanen live-präsenz von lead-sänger HANS-HERRMANN „ELVIS“ HINNERKS (dem die mägde nicht nur unterwäsche sondern sogar gummistiefel auf die bühne warfen) war es zu verdanken, daß THE HINNERKS regelmäßig bei jedem „grand-prix“ der „ostfriesenzeitung“ die konkurrenz wie HANS-HERRMANN PIEPENBRINK & DIE MELKER oder WILLI WATTWURM & DIE SCHLICK-SCHLITTEN auf die texplätze verbannten. 

ungezählt sind die anekdoten, die sich um diese deftigen hochmoor-musikusse ranken. z.b. als FIDI dem gitarrenmagier, bei einem konzert in stiekelkamperfehn die letzte seiner gitarrensaiten riß (ausgerechnet bei „die gitarre und das moor“!)meisterte er meisterhaft den rest der nacht mit dem stacheldraht der benachbarten kuhweide als notbehelf! (und ein meister war er wie keiner, ERICH KLAPPERTON (ex- JOHN MEHL & THE BLUSENBREAKER) gibt zu, jeden seiner später so gerühmten licks ton für ton von FIDI abgekupfert zu haben. sein vorteil, er mußte nicht mit stacheldrahtka antreten). oder PJOTR „TEX“ SZECZCHNOKOWSKI, ein wahrer tausendsassa an der schießbude, der sogar überkreuz spielen konnte, (ein unglaublicher stunt: linke hand – rechtes becken, rechte hand – linkes becken!) konnte damals keiner (o.k., außer natürlich PETER BEHRENS!). und organist KLAAS „HANS-HERRMANN“ HINNERKS war sowas wie der JON LORD von ostfriesland. der konnte schon damals BEETHOVEN, mit links! und BACH, mit rechts! gleichzeitig!!! aber auch der swingenden saxophon-section von HANS-HERRMANN „KEULE“ BORGLÄNDER“ (tenor) und janKARL-HEINZ „HANS-HERRMANN“ KATTENTIDT (alt-bariton) wurden gradezu magische qualitäten nachgesagt. (wegen den aktivitäten auf dem heuboden ... sie wissen schon ... gradezu magisch!) KEULE war übrigens flöten-lehrmeister von IAN ANDERSON (hab vergessen, weshalb der später berühmt wurde) und KALLE KATTENTIDT war einfach nur da.

chef vom ganzen, und ruhender pol im wirbelnden schwimmingpfuhl war JAN HINNERKS, seines zeichens bassist und songwriter. ihm haben wir solche evergreens des ostfriesen´roll zu verdanken wie „i´m going back tokeu ostgroßefehn, ik will miene meta wiedersehn“, oder „greetsiel, greetsiel, dat liegt doch nich am nil“, oder „mein gott, haben die ostfriesen fliesen.“

den genialen medien-manipulationen von bruder JAMES HINNERKS ist es zu verdanken, daß THE HINNERKS bei jedem, aber auch jedem „danz up de deel“ im entertainment-dreieck zwischen ijotenmoor, augustfehn, schaapschiethusen und mullbarg (und remels!) als headliner gefeatured wurden. nie verschwanden sie aus dem blickfeld der öffentlichkeit, mit gezielten skandalgeschichten in der „gülle-gazette“ oder dem „wiesmoor-journal“ gelang es JAMES immer klaaswieder, die aufmerksamkeit auf die band zu lenken. (z.b. „schiffsunglück im ems-jade-kanal! HINNERKS komplett abgesoffen!“ im „papenburg herald“) trotz aller bemühungen war es bruder JAMES leider nie gegönnt, einen plattenvertrag für die fab 7 an land zu ziehn. (die leeren versprechungen eines HEINZ SCHÜTZE darf man nicht rechnen) und das obgleich er duzfreund war von MIKE LECKEARSCH vom SFB (sender freies benzin) und SIEGFRIED A. LOCH, der großes interesse bekundete, eine live-LP aufzunehmen. „THE HINNERKS –at budokahn“ war schon eingespielt, (live in aurich!) aber TEX hatte vergessen, seine arbeitserlaubnis für ostfriesland bobozu erneuern, so wurde nichts aus dem star-ruhm.

allerdings wäre beinahe der „Bummelschotschen“ der nächste modetanz nach „LaBostella“ geworden, doch AHEMT ERTEGUN stolperte und ließ das atzetat in die jauchekuhle fallen. daraufhin wurde es der „Twist“ und THE HINNERKS bleiben eins dieser unbeschriebenen blätter im rock´n roll. 

so scheint leider „softly, softly“ auf „ ... nur noch reste, mann“ (C-TEL 3) das einzig überlieferte tondokument zu sein, ein spätwerk, wahrscheinlich übriggeblieben von dem konzept-album welches HEINZ SCHÜTZE mit ihnen produzieren wollte: „Led Zeppelin IV b“. (ist aus rechtlichen gründen nie zustande gekommen)

otto
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wer sich ernsthaft für die beatszene der 60er-jahre im nordwesten interessiert, dem sei dieses wunderbare buch von Hans-Jürgen "Hans-Herrmann" Klitsch wärmstens ans herz gelegt, das allerdings ein manko hat, die HINNERKS sind nicht erwähnt. aber das könnt ihr ja oben nachlesen. eine dazu passende CD gibt´s dort auch!  www.shakin-all-over.de