THE
HINNERKS sind eins dieser unbeschriebenen blätter im
rock´n roll. sie waren
langezeit (in der goldenen zeit vor disco und DJs, als man noch zu
echter musik
tanzen mußte) die ungekrönten kinks im platten-land
zwischen südmoslesfehn,
blödmannssiel und jaderkreuzmoor. unerreicht sind die dauerbrenner
dieser rustikalen rocker wie „klei mie an´n mors,
du schmachlapp“, „watt den eenen sien
aal, iss den annern sien spiegelei“ und natürlich
„kom van dat dak af“.
hätten sie jemals platten
gemacht, diese
wären neben denen der BEATLES gelandet, auf platz 1b. ob kasatchock,
ententanz oder discofox, THE HINNERKS waren immer die absolute macht,
jede magd
wollte mal mit einem von ihnen auf den heuboden, oder hinter die
jauchekuhle (so mancher
knecht auch) ... nicht
zuletzt der überhumanen live-präsenz von
lead-sänger HANS-HERRMANN
„ELVIS“ HINNERKS (dem die mägde
nicht nur unterwäsche sondern
sogar gummistiefel auf
die bühne warfen) war es zu verdanken, daß THE
HINNERKS regelmäßig bei jedem
„grand-prix“ der
„ostfriesenzeitung“ die konkurrenz wie
HANS-HERRMANN
PIEPENBRINK & DIE MELKER oder WILLI WATTWURM & DIE
SCHLICK-SCHLITTEN
auf die
plätze
verbannten.
ungezählt
sind die anekdoten, die sich um diese deftigen hochmoor-musikusse ranken. z.b.
als FIDI dem gitarrenmagier, bei einem konzert in
stiekelkamperfehn
die letzte seiner gitarrensaiten riß (ausgerechnet
bei „die
gitarre und das moor“!), meisterte er meisterhaft den rest der
nacht
mit dem
stacheldraht der benachbarten kuhweide als notbehelf!
(und ein meister war er wie keiner, ERICH KLAPPERTON (ex- JOHN MEHL
& THE
BLUSENBREAKER) gibt zu, jeden seiner später so
gerühmten
licks ton für ton von FIDI abgekupfert zu haben. sein
vorteil, er mußte nicht mit stacheldraht antreten). oder PJOTR
„TEX“ SZECZCHNOKOWSKI, ein wahrer tausendsassa an der
schießbude, der sogar überkreuz spielen konnte, (ein
unglaublicher
stunt: linke hand – rechtes becken, rechte hand –
linkes becken!) konnte damals
keiner (o.k., außer natürlich PETER BEHRENS!). und
organist KLAAS „HANS-HERRMANN“
HINNERKS war sowas wie der JON LORD von ostfriesland. der konnte schon
damals
BEETHOVEN, mit links! und BACH, mit rechts! gleichzeitig!!! aber auch
der
swingenden saxophon-section von HANS-HERRMANN
„KEULE“ BORGLÄNDER“ (tenor)
und
KARL-HEINZ
„HANS-HERRMANN“ KATTENTIDT (alt-bariton) wurden
gradezu magische
qualitäten nachgesagt. (wegen den aktivitäten auf dem
heuboden ... sie wissen
schon ... gradezu magisch!) KEULE war übrigens
flöten-lehrmeister
von
IAN ANDERSON (hab vergessen, weshalb der später
berühmt
wurde) und KALLE KATTENTIDT war einfach nur da.
chef
vom ganzen, und ruhender pol im wirbelnden schwimmingpfuhl war JAN
HINNERKS,
seines zeichens bassist und songwriter. ihm haben wir solche evergreens
des ostfriesen´roll zu
verdanken wie „i´m going back to ostgroßefehn, ik will
miene meta wiedersehn“,
oder „greetsiel, greetsiel, dat liegt doch nich am
nil“, oder „mein gott, haben
die ostfriesen fliesen.“
den
genialen medien-manipulationen von bruder JAMES HINNERKS ist es
zu
verdanken, daß THE HINNERKS bei jedem, aber
auch jedem
„danz up de deel“ im
entertainment-dreieck zwischen ijotenmoor, augustfehn,
schaapschiethusen und
mullbarg (und remels!) als headliner gefeatured wurden. nie
verschwanden sie
aus dem blickfeld der öffentlichkeit, mit gezielten
skandalgeschichten in
der „gülle-gazette“
oder dem „wiesmoor-journal“ gelang es JAMES immer
wieder,
die aufmerksamkeit auf die band zu lenken. (z.b.
„schiffsunglück im ems-jade-kanal! HINNERKS
komplett abgesoffen!“
im „papenburg herald“)
trotz aller
bemühungen war
es bruder
JAMES leider
nie gegönnt, einen
plattenvertrag für die fab 7 an land zu ziehn. (die leeren
versprechungen eines
HEINZ SCHÜTZE darf man nicht rechnen) und
das obgleich er duzfreund war von MIKE LECKEARSCH vom SFB
(sender
freies benzin) und SIEGFRIED A. LOCH, der großes interesse
bekundete, eine
live-LP aufzunehmen. „THE HINNERKS –at
budokahn“ war schon eingespielt, (live in
aurich!) aber TEX hatte vergessen, seine arbeitserlaubnis für
ostfriesland
zu
erneuern, so wurde nichts aus dem
star-ruhm.
allerdings wäre beinahe
der „Bummelschotschen“ der
nächste modetanz nach „LaBostella“
geworden,
doch AHEMT ERTEGUN stolperte und ließ das atzetat in die
jauchekuhle fallen. daraufhin
wurde es der „Twist“ und THE HINNERKS
bleiben eins dieser unbeschriebenen
blätter im rock´n roll.
so scheint leider
„softly, softly“ auf „ ... nur
noch reste, mann“ (C-TEL 3) das einzig
überlieferte tondokument zu sein, ein spätwerk,
wahrscheinlich übriggeblieben
von dem konzept-album welches HEINZ SCHÜTZE mit ihnen
produzieren wollte: „Led
Zeppelin IV b“. (ist aus rechtlichen
gründen nie zustande
gekommen)