„mariuanatee“
oder die geschichte eines aus
dem ärmel geschüttelten hits.
„mariuanatee“
ist eigentlich aufgrund einer wette entstanden! PETER TOSH´s
„legalize it“ ist
ja eigentlich nix besonderes, aber es ist reggae, es geht um
„marijuana“ und allein
deswegen ist es ein hit. DIET sagt, das kann doch jeder. „ich
brauch nur nen
song zu machen, im reggae-rhythmus mit „mariuana“
im text und das wird ein hit!
wetten das?“ einmal ärmelschütteln, kurz
danach geht DIET mit dem song an die
öffentlichkeit, am späten sa.-nachmittag besetzt ein
haufen wirrer typen die
bühne auf dem „umsonst und draußen
´79“ in WARDENBURG. (genau mitten zwischen
OLDENBURG u. GROßENKNETEN) da grade leerlauf ist,
läßt man sie gewähren. DIET
singt den song, der chor macht den chor, stampft den reggie-riddim auf
den
bühnenbrettern und die menge ist begeistert! die unbekannten
interpreten, so
schnell wie sie auf der bühne erschienen und wieder
verschwunden sind, werden
„wiesenchor“ genannt und die danach erscheinende
festival-dokumentar-kassette
verkauft sich allein wegen „mariuanatee“ wie
geschnitten brot! im folgenden
jahr (müßte dann 1980 sein, gell?) findet wieder ein
„umsonst und draußen“ in
WARDENBURG statt, diesmal auch mit KÖÖM, und
deren live-hit ist inzwischen
...? jupp, natürlich „mariuanatee“!
(ansonsten dabei u.a. WALTER´s
IMBISS,
EXTRABREIT, die damals noch die alternative schiene fuhren, oder die
HH-frühpunk-legende
PUNKENSTEIN. und in der festival-zeitung ein großes foto vom
„wiesenchor“! s.o.).
KÖÖM
nehmen später "mariuanatee“ 2 x auf: als
ska für ihr demo u.
„fleischeslust“ (was
sich zumindest teilweise wegen diesem song
verkauft hat wie geschnitten brot!) und
als langsamen reggae für ihre LP „urlaub vom
tag“. auch
jahre nach auflösung der band werden die musiker immer
noch nach dem song gefragt!
dies dürfte der 1te ernstzunehmende
(wenn auch nicht ernsthafte) deutschsprachige reggae-song gewesen sein
und
durch die KÖÖM-einspielungen
sozusagen der urknall der deutschen reggae-szene.
hören: ska-version --- reggae-version
wer sich für reggae in deutschland interessiert, der sollte sich das buch "Reggae in Deutschland" von Olaf Karnik und Helmut Phillips besorgen. mal im Amazonas fischen! obige weisheiten sind dort allerdings nicht enthalten!