Das schrieb die Presse
25 Jahre Café Trauma
Oberhessische Presse 7.5.2012
25 Jahre Café Trauma - Grund genug für eine große
Party und
einen Empfang. ...
Am Sonntag gab sich Wenzel Storch die Ehre. Und der deutsche Autor
und
Filmemacher steht eindeutig für das Trauma-Motto: "25
Jahre Unfug auf
Weltniveau."
Gammelfleisch vor der Kamera
Darmstädter
Echo 27.1.2011
Kongenialer als am Montagabend im voll
besetzten Hoffart-Theater kann man diesen schrägen Bildervortrag
mit Lesung kaum einrahmen. Was Wenzel Storch (Jahrgang 1961) mit
Gedichten, Zeichnungen, Liedern, Kurzprosa und allerlei dokumentarischen
Dönekes ausbreitet, ist ein bizarres Sittenbild zwischen
Zweideutigkeiten aus Petzi-Büchern, Kontaktanzeigen aus "Happy
Weekend", Panzermieder aus dem Quelle-Katalog und missionarischen
Notizen des Onkels in Kamerun. Neben die deutsche Realsatire einer
Antigewaltkampagne des Bundeskriminalamtes und philatelistische
Merkwürdigkeiten aus dem Michel-Katalog tritt mit Entwürfen
für Kafka-Tapeten im Kinderzimmer und dem Lied für ein
Abtreibungsmusical die wunderwirre Welt des Exzentrikers Wenzel
Storch. Da tut sich in Bildern und Anekdoten ein Sperrmüll-Universum
auf, das wie im Drogenrausch zusammengeleimt scheint. Storch erzählt
von jahrelangen Bastel- und Dreharbeiten, die ihm in der Underground-Szene
den Ruf eines Gaga-Gurus eingetragen haben. ...
Storch und seine Crew haben den Trash, den sie drehten, offenbar
auch in Siff und Drogen gelebt. Nur mit dem Unterschied, dass
der Müll jedes Drehtags weggefegt wurde, der Rest der Wohnung
aber offenbar keinen Besen gesehen hat. Die Faszination des Ekels
entfaltet hier ihren schillernd-schmutzigen Aberwitz.
Provokation bis an die Schmerzgrenze
Nordbayrischer Kurier 8.12.2010
Einer der ungewöhnlichsten Filmemacher
Deutschlands ließ am Montagabend im Glashaus auf dem Uni-Campus
hinter die Kulissen seines Schaffens blicken. Bei seinem wilden
Mix aus Diashow, Musik und Lesung tat Wenzel Storch auch am Montagabend
das, was er meistens tut: er wandelte auf dem schmalen Grad zwischen
Genialität und den Grenzen des guten Geschmacks.
Wer den Künstler - als Produzent,
Drehbuchautor, Kameramann und Regisseur ein Multitool der Filmbranche
- am Montag betrachtete, konnte das enorme, bisweilen grenzwertige
Provokationspotential des Kirchenphobikers kaum fassen. ... Hart
am Limit bewegt sich Storch mit seiner Kritik an Kirche und Gesellschaft.
Wenngleich es zweifellos zu den Aufgaben der Kunst gehört,
Missstände anzuprangern oder sich satirisch über Bestehendes
auszulassen - Gedanken über ein"Abtreibungsmusical"
oder der Vergleich der stigmatisierten Resl von Konnersreuth mit
Postern des US-Rockers Alice Cooper aus den 70er Jahren sind hart
an der Schmerzgrenze.